Ein Jahr wie dieses hat wohl noch niemand von uns erlebt. Kleine Organisationen wie uns treffen die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Spendeneinbrüche besonders hart, denn Vorträge, Weihnachtsmärkte, Spenderbesuche und Öffentlichkeitsarbeit konnten nicht wie gewohnt stattfinden. Gerade in einer Zeit, in der noch mehr Menschen als zuvor in unseren Projektregionen von mangelhafter medizinischer Versorgung, Arbeitslosigkeit und den Folgen der Pandemie betroffen sind, wären wir auf den direkten Kontakt mit unseren Spender*innen angewiesen. Unsere Sierra-Leonischen Partner berichteten uns in diesem Jahr, dass sie noch nie so viele Unterernährte behandelt haben – Aussagen, die sich mit unseren Eindrücken aus unseren beiden diesjährigen Projektreisen decken.
Dennoch gibt es auch Positives zu berichten
So konnten wir im Rahmen unseres Kindernotfalltrainings „PEAST“ (Paediatric Emergency Course and Advanced Skill Training) dieses Jahr in praktischen und theoretischen Trainings bereits 30 Personalmitglieder unserer Partnerklinik im Umgang mit lebensgefährlich erkrankten Kindern schulen. In diesem Rahmen haben wir auch einen Beatmungsplatz für Kleinkinder eingerichtet und mit unserem Team von fünf ehrenamtlich tätigen Ärzt*innen aus Deutschland und der Schweiz zahlreiche Kinder behandelt.
Die erste Epileptologie
Auch haben wir an unserer Partnerklinik die erste Epileptologie der Region etabliert. Das Gesundheitsministerium von Sierra Leone schätzt, dass von den etwa 60.000−100.000 epilepsiekranken Menschen im Land weniger als 10 % Zugang zu angemessener Diagnostik und schulmedizinischer Behandlung haben. Dabei sind nicht nur Ressourcenknappheit, sondern auch die Stigmatisierung der Erkrankung eine große Hürde, die es zu überwinden gilt.
Wiederaufnahme des Unterrichts an der Boarding School
Nach sieben Monaten Lockdown konnte die Magbenteh Community Boarding School im Oktober wieder eröffnen. Während der Schließung gab es ein Notschulprogramm und die Schulspeisungen – für viele der 240 Kinder überlebenswichtig – wurden mit eigens entwickeltem Hygienekonzept fortgesetzt.
Auch unsere medizinischen Stipendienprojekte und das Women Empowerment Program konnten fortgesetzt werden. Besonders gefreut haben wir uns über zwei neue Stipendiengeber*innen.
Im kommenden Jahr wollen wir uns weiterhin verstärkt der Mütter- und Kindergesundheit widmen. Dafür sind wir mehr denn je auf Spenden angewiesen und freuen uns über jede Unterstützung!
Wir danken euch herzlich für eure Unterstützung in 2020!
Wir wünschen euch und euren Lieben schöne, erfüllte Festtage und einen guten Start in ein neues Jahr 2021, in dem wir das Corona-Virus hoffentlich überwinden und gemeinsam für ein solidarisches Miteinander und die Menschen in unseren Partnerländern eintreten.