Ich bin Maxi und engagiere mich seit nun gut zwei Jahren bei L’appel im Bereich Operations und Finance. Mit meiner Mitgliedschaft wurde quasi die Außenstelle in Berlin eröffnet, da ich hier lebe und arbeite.
Im August diesen Jahres war es für mich endlich das erste Mal soweit: Für zehn Tage reisten Nick und ich nach Makeni in Sierra Leone. Mit im Gepäck hatten wir den externen Begleiter Heinz Henghuber (Consultant Global Health in Development & Humanitarian Assistance), welcher im Auftrag der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) unser Capacity Building Programm nach strengen Vorgaben der GIZ evaluieren sollte: Relevanz, Wirksamkeit, Nachhaltigkeit und Effizienz unseres Projekts sollten nach mehrmonatiger, akribischer Vorbereitung unsererseits vor Ort unter die Lupe genommen werden.
Wir trafen uns in Paris am Flughafen, wo unsere gemeinsame Reise begann. Die erste Nacht verbrachten wir in Freetown, da durch Verspätung unseres Fliegers eine direkte Weiterfahrt nach Makeni nicht mehr möglich war. Begrüßt wurden wir auf sehr feuchte Art und Weise: Wir sind unsere Reise genau zur Hochsaison der Regenzeit in Sierra Leone angetreten. Bei 90% Luftfeuchtigkeit und 29°C blieb unsere Kleidung nicht lange trocken. Für die Einwohner*innen des Landes war das gerade der Winter!
Am nächsten Tag machten wir uns auf nach Makeni, zum Magbenteh Community Hospital von Swiss-Sierra Leone Development Foundation (SSLDF), wo die Arbeit direkt begann. Es standen viele Termine auf dem Programm: Jeder Tag war fest durchgetaktet, um Heinz Henghuber ein umfassendes und ausführliches Bild der Lage im Krankenhaus zu vermitteln. So begleiteten wir ihn zu einem Interview mit Herrn Bangura, den Leiter des Krankenhauses, gaben ihm eine Führung durch das Krankenhaus mit all seinen Abteilungen und Stationen und organisierten Meetings mit dem Krankenhauspersonal sowie unseren Patient*innen wie zum Beispiel mit den schwangeren Frauen, die den Maternity Ward zur Kontrolluntersuchung aufsuchten.
Außerdem präsentierten wir ihm unsere Boarding School, welche nur zehn Minuten Fußweg vom Community Hospital entfernt liegt. Leider waren gerade Ferien, sodass wir lediglich eine leere Schule vorfanden, welche aber nichtsdestotrotz Eindruck hinterließ. Vier Tage haben wir Heinz Henghuber durch die Community begleitet und eng zusammengearbeitet.
Danach hieß es Abschied nehmen: Er machte sich auf zur nächsten NGO, German Doctors, mit der wir ebenfalls eng im Kontakt stehen. German Doctors arbeitet in Sierra Leone von Serabu aus und stellte sich ebenfalls der Evaluierung durch den Consultant.
Ein erstes Feedback durften wir bereits im August in Sierra Leone entgegennehmen: Sierra Leone ist für die EKFS ein bedeutsames Projektland, in dem vor allem in ländlichen Regionen der Zugang zu grundlegenden medizinischen Leistungen fehlt. Das Gesundheitssystem hat sich noch lange nicht vom Ebola-Ausbruch von 2014 bis 2016 erholt. Damals starben rund zehn Prozent der Gesundheitsfachkräfte.
Unsere Bemühungen, mit weiterführenden Ausbildungen die Qualifizierung der im Magbenteh Community Hospital beschäftigten Gesundheitskräfte zu fördern, sind nach Ansicht von Heinz Henghuber eine äußerst wichtiger Beitrag zur Professionalisierung der Gesundheitsdienstleistungen vor Ort.
Das sind die Attribute, mit denen der Evaluator im Auftrag der EKFS unsere Projekte in Sierra Leone qualifiziert.
Die restlichen Tage nutzten wir, um uns mit weiteren altbekannten Gesichtern zu treffen. So trafen wir uns zum Mittagessen mit Miriam von EducAid, einer Organisation mit der wir gemeinsam unser Women Empowerment Programm aufgebaut haben. Ein Besuch in Makeni ist auch deshalb immer sehr wertvoll, da wir uns mit Partner*innen und anderen Projekten austauschen können und um potentielle Synergien zu diskutieren.
Selbst für ein bisschen Sight Seeing war zwischendurch Zeit: So ging es auf Motorrädern zur Universität Makenis oder zu Fuß die runde, schwarze Felsenlandschaft empor, von der man eine super Aussicht über das so grüne weite Land genießen kann – bis der Regen kam. Außerdem war auch nach Heinz Henghubers Weiterreise unsere Arbeit noch nicht beendet: Wir halten nach wie vor die Augen und Ohren offen, um weitere Appelle und Bedürfnisse der Einwohner*innen aufzunehmen und mit nach Deutschland zu nehmen. Bereits den nächsten Förderantrag im Visier galt es herauszufinden, für welchen Zweck Fördermittel in Makeni benötigt werden.
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